Antrag DIE RANGSDORFER: Aufforstung- und Waldumbauprogramme nutzen

Antrag DIE RANGSDORFER: Aufforstung- und Waldumbauprogramme nutzen

In Zeiten des voranschreitenden Klimawandels, rückt die Umwandlung von Wald- bzw. Waldrandflächen immer mehr in den Mittelpunkt. Dabei bildet die Entwicklung der Umwandlung reiner Kiefernwaldflächen zu Mischwaldflächen den Schwerpunkt. So sind Mischwaldflächen vom Baumbestand deutlich besser geeignet, um die Anfälligkeit von Schädlingen zu vermindern, die Klimaerwärmung zu reduzieren, die Anfälligkeit von Bränden zu mindern und insbesondere  die CO2 Bilanz zu verbessern. Ein Viertel aller Waldflächen befindet sich im Besitz von Privateigentümern.

In Rangsdorf gibt es mehrere Hektar Waldfläche die sich auf verschiedene Einzelflächen mit unterschiedlichen Baumarten darstellen. Im Entwicklungskonzept für Rangsdorf aus dem Jahr 2008 von Herrn Stefan Wallmann wurde bereits eine Empfehlung gegeben. So beispielsweise: „…Waldbestände sind zu erhalten und auf geeigneten Flächen ggf. zu entwickeln. Nicht naturnah bestockte Flächen sind langfristig und sukzessive in naturnahe Bestände umzubauen, der Altholzanteil ist zu erhöhen…..

Um sogenannte Kleinflächen aufzuforsten und umzuwandeln, ist bereits bekannt, dass mindestens das Land Brandenburg eine Förderrichtlinie verabschiedet hat. Das MLUL bietet hierzu verschiedenste Förderprogramme an die geprüft werden sollten.

In der Richtlinie des MLUL aus dem Jahr 2019 werden die Bedeutung, der Erhalt und die Entwicklungsmaßnahmen für Wald- und Waldrandgebiete ausführlich dargestellt. Auch gibt es hier als Ableitung mehrere Hinweise zu verschiedenen Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. (MLUL und MLUL-Forst).

Die aktuelle Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Brandenburg aus dem Jahr 2019 kann zudem über Zielsetzungen und praktische Umsetzungen zu Maßnahmen Hinweise gegeben.

Zudem sollten in jedem Fall auch Organisationen die gemeinsame Projekte mit verschiedenen Akteuren umsetzen, geprüft werden. Beispielsweise sei an dieser Stelle die Aktion „Deutschland forstet auf“ genannt wo sich Forstleute, Waldbesitzer und auch Freiwillige vernetzen um den Baumbestand sinnvoll zu verjüngen.


Die Gemeindevertretung der Gemeinde Rangsdorf beschließt, den Bürgermeister – unter Zuhilfenahme des bereits bewilligten  Fördermittel Coaches – mit den nachfolgenden Untersuchungen zu beauftragen:

a) Welche Fördermittel stehen zu Aufforstungs- und Waldumbauprogrammen zur Verfügung  und könnten von der Gemeinde Rangsdorf  akquiriert werden?

b) Welche der aufforstungsbedürftigen Flächen des Gemeindegebietes benötigen die Maßnahme einer Aufforstung am dringlichsten?

c) Welche Flächen des Gemeindegebietes eignen sich für eine Waldumwandlung am besten?

Nach erfolgter Untersuchung  sind die Ergebnisse  der Gemeindevertretung  zu präsentieren.


Empfehlung des Bürgermeisters & der Ausschüsse:

Aufgrund der Haushaltssperre, die sich wegen der finanziellen Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie ergeben haben, konnte die Stelle des Fördermittel-Coaches noch nicht ausgeschrieben werden. Sobald die Haushaltssperre aufgehoben werden kann, könnte die Ausschreibung erfolgen und gegebenenfalls die Recherche bezüglich der Fördermittel zu Waldumwandlungs- und Aufforstungsprogrammen beauftragt werden. 

Beim Landesbetrieb Forst Brandenburg gibt es derzeit Förderprogramme zu folgenden forstwirtschaftlichen Vorhaben:

–          Maßnahmenbereich I Waldumbau

–          Maßnahmenbereich II Beratungsdienste

–          Maßnahmenbereich III Vorbeugung Waldschäden

Die Maßnahme I zielt auf Waldumbau zur Umstellung auf eine naturnahe Waldwirtschaft ab. Maßnahme II soll entsprechende Beratungsdienste finanzieren, die Möglichkeiten zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Waldflächen aufzeigt und Maßnahme III soll schlussendlich dafür sorgen, Waldschäden vorzubeugen, indem Waldwege instand gesetzt werden sowie Löschwasserentnahmestellen und Löschwasserbrunnen entstehen.

Welche Maßnahmen konkret für unsere kommunalen Wälder sinnvoll sind, lässt sich erst abschätzen, wenn eine Bestandaufnahme erfolgt ist, denn unsere gemeindeeigenen Forstflächen wurden in den letzten Jahren kaum bewirtschaftet.

Der allgemeine Trend in der Forstwirtschaft geht dahin, Wald umzubauen, das heißt, weg von Nadelholzwäldern und hin zu Mischwäldern, die deutlich widerstandfähiger und weniger anfällig für Schädlingsbefall und Umwelteinflüsse sind. Selbst Naturschutz schließt eine behutsame Bewirtschaftung nicht aus.  Der ausschließlich natürliche Baumwuchs sorgt für einen Dichtstand, der die Bäume stresst und sie anfällig für Schädlingsbefall macht. Eine schlechte Durchlüftung trägt dazu bei, dass sich Schädlinge extrem vermehren können. In einem unbewirtschafteten oder schlecht bewirtschafteten Wald erhöht sich auch die Waldbrandgefahr durch trockene Äste und tote Bäume erheblich.

Der Bürgermeister unterstützt die im Antrag empfohlenen Maßnahmen zur Aufforstung bzw. Umwandlung der kommunalen Wälder und empfiehlt eine sorgfältige Planung, die langfristig gedacht, vorbereitet und umgesetzt werden sollte.

Der beratende Ausschuss empfiehlt einstimmig diesen Antrag. In der Gemeindevertretung am 23.06.2020 positiv entschieden.